Was ist die Corneale Hysterese?
Die Corneale Hysterese kann als die Differenz der benötigten Kraft für die Applanation zwischen „Hin- und Rückweg“ verstanden werden. Während des Vorganges der Applanationsmessung erfolgen 2 Applanationsvorgänge:
- Durch den Luftstoß wird die Hornhaut zunächst abgeflacht und über die Applanation hinaus in einen konkaven Zustand gebracht.
- Auf dem Rückweg der Hornhaut in ihren ursprünglichen, konvexen Zustand druchläuft sie wiederrum unter Krafteinwirkung des Luftstosses den Zustand der Applanation.
Man hat herausgefunden, dass die benötigte Kraft auf dem „Hinweg“ (Zustand 1) und auf dem „Rückweg“ (Zustand 2) für die Applanation unterschiedlich ist. Dieser Unterschied ist als Corneale Hysterese bekannt.
Die praktische Relevanz der Cornealen Hysterese
Der Wert der Cornealen Hysterese ist weit mehr als ein „Korrekturkriterium“. Der Wert selbst hat sich in den letzten Jahren als äußerst wichtiger und relevanter diagnostischer Wert in der modernen Glaukomdiagnostik bewährt. So ist die CH in vielen Ländern als eigenständiger Risikofaktor bekannt und erhielt in den USA bereits 2015 einen eigenen Erstattungscode (CPT code 92145).
Die Hysterese ist jedoch nicht nur ein eigenständiger, signifikanter Risikofaktor. Sie ist auch ein Maß für die Aggressivität der Progression des Glaukoms. Sie hat außerdem auch eine prognostizierende Funktion für die weitere Entwicklung und Therapie bei einem Patienten (entsprechende Publikationen liegen uns vor). Die Corneale Hysterese hilft dem behandelnden Arzt, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Anhand der CH kann bei manchen Patienten die eventuelle Progression früher erkannt und ein weiterer Gesichtsfeldverlust verhindert werden.
Video zum Thema:
klinische Relevanz der CH
Video zum Thema: Rolle der CH bei Glaukomprogression
Video zum Thema:
CH und IOPcc
Video zum Thema:
CH in der Glaukomdiagnostik
Höhere medizinische, diagnostische Qualität bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Attraktivität durch Abrechnung als höherwertige IGeL.
Mehr als 700 Publikationen aus aller Welt dokumentieren die hohe Relevanz der Cornealen Hysterese (CH) für die moderne Glaukomdiagnostik.
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Die Hornhautdicke ist dabei nur ein Kriterium. Wichtiger sind beispielsweise die viskoelastischen Eigenschaften und die Rigität der Hornhaut, denn diese haben einen größeren Einfluss auf die Druckmessung als die Dicke alleine. So kann das Gerät den verfälschenden Einfluss von ödemisierten Hornhäuten, Fuchs´scher Endotheldystrophie, refraktiven Eingriffen und anderem mehr quantifizieren und ausschließen / korrigieren.
Durch die Analyse der biomechanischen Eigenschaften liefert das Gerät die foglenden Messwerte mit hoher diagnostischer Relevanz:
- IOPg (mit dem Wert des GAT vergleichbarer Wert, unkorrigiert)
- IOPcc (Cornea-Compensated, HH-korrigierter IOD)
- CRF (Corneal Resistance Factor)
- CH (Corneal Hysteresis)
Ocular Response Analyzer® G3 Der optimaler Begleiter für die hochfrequentierte Augenarztpraxis!
Der Reichert® Ocular Response Analyzer® wird komfortabel, intuitiv und sehr schnell über einen integrierten Touch-Screen bedient. Das Gerät ist netzwerkfähig und kann somit in jedes Praxis-/Klinikinformationssystem eingebunden werden.
Anhand des integrierten Touch-Screen können verschiedene Messmodi genutzt werden. Die Messung erfolgt nach der Auslösung auf dem Touch-Screen voll automatisiert, keine manuelle Zentrierung oder anderweitige Kontrolle ist notwendig – einfacher geht´s nicht. Die Messung ist sehr gut und einfach delegierbar und vollkommen benutzerunabhängig.
Technische Daten
Bedienerunabhängig | Integrierte Patientendatenbank |
Vollautomatische Auslösung durch das Gerät (kein Joystick, keine manuelle Zentrierung) | Optional verfügbare Kinnstütze |
Intuitiv bedienbarer Touch-Screen | One-Touch, Einfach- oder Mehrfach-Messmodus |
Zeigt direkt alle gemessenen Werte | Netzwerkfähig (USB) |
Integrierter Drucker für die Dokumentation | Patentiertes bi-direktionales Applanationssystem |